Ernährungsmythos #9: Leckerli-Liebe: Genuss oder Gewohnheit?
Leckerli = Liebe?
Wie du deinen Hund oder deine Katze bewusst verwöhnen kannst
Ein Leckerli hier, eines dort – wer kennt es nicht?
Der treue Blick, die wedelnde Rute oder das zufriedene Schnurren – und schon greifen wir zum nächsten Snack, um unsere Liebe zu zeigen.
Natürlich gehört Belohnen und Verwöhnen zum Alltag mit unseren Lieblingen dazu. Doch was viele nicht wissen:
Wenn Leckerlis unbemerkt 20–30 Prozent des täglichen Energiebedarfs ausmachen, kann aus liebevoller Belohnung schnell ein ernsthaftes Gesundheitsproblem werden.
In diesem Beitrag zeigen wir, wie du dein Tier weiterhin mit gutem Gewissen verwöhnen kannst – und worauf du achten solltest, damit Liebe nicht auf die Hüften schlägt.
Warum Leckerlis schnell zum Problem werden können
Leckerlis sind fester Bestandteil vieler Alltagsroutinen: als Belohnung beim Training, als Begrüßung nach einem langen Tag oder einfach als Zeichen der Zuneigung.
Problematisch wird es dann, wenn Snacks und Belohnungen nicht mehr bewusst eingesetzt werden – sondern ganz selbstverständlich immer wieder "nebenbei" gegeben werden.
Oft werden die Kalorien, die durch Leckerlis aufgenommen werden, nicht in die tägliche Futtermenge eingerechnet.
Auf Dauer führt diese zusätzliche Energieaufnahme zu Übergewicht, das nicht nur die Lebensqualität deines Tieres beeinträchtigen kann, sondern auch seine Gesundheit gefährdet – etwa durch Gelenkprobleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes.
Wie viele Leckerlis sind am Tag in Ordnung?
Eine einfache Faustregel hilft bei der Orientierung:
Snacks und Leckerlis sollten nicht mehr als zehn Prozent des täglichen Energiebedarfs deines Tieres ausmachen.
Ein Beispiel:
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Ein mittelgroßer Hund mit etwa 15 Kilogramm Körpergewicht benötigt ca. 800–900 Kalorien pro Tag.
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Davon sollten maximal 80–90 Kalorien aus Snacks stammen.
Gerade bei kleinen Hunden oder Katzen, die oft nur 200–300 Kalorien täglich benötigen, ist das schnell erreicht.
Bereits wenige zusätzliche Leckerlis können den Tagesbedarf deutlich überschreiten – ohne dass es auf den ersten Blick auffällt.
Warum Kalorien auch bei Leckerlis zählen
Viele Halterinnen und Halter achten sehr bewusst auf die Qualität des Hauptfutters – vergessen aber, dass Leckerlis ebenfalls Kalorien und Nährstoffe enthalten.
Was als kleine Belohnung beginnt, kann sich schnell summieren.
Vor allem energiereiche Snacks wie fetthaltige Kaustangen, Käsewürfel oder Fleischsnacks tragen schnell einen erheblichen Anteil zur Gesamtkalorienmenge bei.
Und: Kalorienüberschuss wird – wie bei uns Menschen – langfristig in Fettreserven gespeichert.
Deshalb ist es wichtig, Leckerlis bei der täglichen Futterplanung mitzuberechnen oder entsprechend die Hauptmahlzeiten anzupassen.
Gesunde Alternativen für bewusste Belohnung
Natürlich soll das Verwöhnen weiterhin Freude machen – und auf Leckerlis soll niemand komplett verzichten müssen.
Aber es gibt viele Möglichkeiten, die Belohnung bewusst und ausgewogen zu gestalten:
✅ Kleine Portionen statt großer Brocken
Viele handelsübliche Leckerlis lassen sich problemlos halbieren oder vierteln.
Dein Tier wird die Belohnung genauso wahrnehmen – unabhängig von der Größe.
✅ Gemüse als Snackalternative
Viele Hunde lieben gekochte Karotten, Gurkenstücke oder etwas Kürbis.
Diese Snacks sind kalorienarm, ballaststoffreich und liefern zudem wertvolle Vitamine und Mineralstoffe.
Achtung: Nicht jedes Gemüse ist geeignet. Zwiebeln, Knoblauch, Avocado und rohe Kartoffeln beispielsweise sind giftig für Hunde und Katzen.
✅ Hochwertige, natürliche Leckerli
Achte bei Fertigprodukten auf kurze, klare Zutatenlisten ohne künstliche Zusatzstoffe.
Produkte auf Basis von reinen Fleischstücken oder schonend getrocknetem Fisch sind eine bessere Wahl als Snacks mit Zuckerzusatz oder künstlichen Aromen.
✅ Belohnung muss nicht immer Futter sein
Gerade im Training kann auch ein liebevolles Lob, eine kurze Spielrunde oder eine Streicheleinheit als Belohnung eingesetzt werden.
Positive Aufmerksamkeit ist oft ebenso wertvoll – und ganz kalorienfrei.
Liebevoll verwöhnen – mit Achtsamkeit
Verwöhnen gehört zum Alltag mit Hund oder Katze dazu.
Und natürlich dürfen Leckerlis weiterhin ein Bestandteil eurer Beziehung sein.
Wichtig ist nur, sich der Auswirkungen bewusst zu sein – und bewusst zu entscheiden, wie und womit man belohnt.
Ein bewusst eingesetztes Leckerli ist nicht nur ein Ausdruck von Zuneigung, sondern auch ein Beitrag zur langfristigen Gesundheit deines Lieblings.
Denn echte Liebe bedeutet auch, auf das Wohlbefinden und die Gesundheit zu achten – Tag für Tag.
Unser Tipp
Plane die Snacks deines Tieres genauso bewusst wie seine Hauptmahlzeiten.
So zeigst du echte Wertschätzung – für das, was euch beide verbindet: Vertrauen, Zuneigung und gemeinsame Lebensfreude.
Übrigens: Bei unseren Funktionsleckerlis findest du jetzt auch die genaue Kalorienangabe direkt auf dem Etikett – damit du noch einfacher den Überblick behältst und deinen Liebling bewusst verwöhnen kannst. Da diese neue Version gerade erst gelauncht wurde, kann es sein, dass einzelne Packungen im Umlauf noch keine Kalorienangabe tragen. Falls du unsicher bist oder eine genaue Angabe möchtest, melde dich gerne jederzeit bei uns – wir helfen dir gern weiter.