Ernährungsmythos #15: „Im Winter darf’s ruhig etwas mehr sein“
Wenn die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden, greifen viele Tierhalter instinktiv etwas tiefer in den Futtersack. Schließlich ist es draußen kalt – da braucht der Hund oder die Katze bestimmt eine Extraportion, oder?
Aber stimmt das wirklich?
Der Mythos: „Im Winter darf’s ruhig etwas mehr sein“
Diese Vorstellung ist weit verbreitet – und sie klingt ja auch logisch.
Der Körper verbraucht Energie, um sich warmzuhalten, also braucht er mehr Nachschub.
Doch was für Straßen- oder Arbeitstiere früher galt, trifft auf die meisten unserer heutigen Haustiere nicht mehr zu.
Denn: Das Leben unserer Fellnasen hat sich verändert.
Der Alltag heutiger Haustiere
Die meisten Hunde und Katzen verbringen die meiste Zeit drinnen – in warmen, gut beheizten Räumen.
Im Winter sind Spaziergänge oft kürzer, das Spielen draußen seltener, und die Bewegung insgesamt geringer.
Das bedeutet: Der Energieverbrauch sinkt, auch wenn es draußen kalt ist.
Wenn die Futtermenge aber gleich bleibt oder sogar erhöht wird, kann das langfristig zu Übergewicht führen – und das belastet Herz, Gelenke und Stoffwechsel.
Die richtige Balance finden
Natürlich soll dein Tier im Winter nicht hungern.
Es geht darum, die Futtermenge an das individuelle Aktivitätslevel anzupassen:
🐶 Bewegt sich dein Hund im Winter weniger? Dann reduziere die Portion leicht – schon 5–10 % weniger können reichen.
🐱 Deine Katze schläft mehr und jagt weniger? Auch hier kann eine kleine Anpassung helfen, das Wohlfühlgewicht zu halten.
Und wenn du unsicher bist: Orientierung bieten Rippen- und Bauchtest – du solltest die Rippen leicht fühlen können, ohne dass sie sichtbar sind.
Wertvolle Unterstützung von innen
Auch wenn weniger Futter nötig ist, darf es an Nährstoffen nicht fehlen.
Gerade in der kalten Jahreszeit profitiert dein Tier von:
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Leinsamen oder Ölen für Haut & Fell (besonders bei trockener Heizungsluft)
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natürlichen Ergänzungen zur Stärkung von Immunsystem & Verdauung
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ausreichend Wasser – denn durch Heizungsluft und Trockenfutter trinken viele Tiere zu wenig
So bleibt dein Vierbeiner fit, ausgeglichen und voller Energie – auch ohne Extraportion.
Fazit: Qualität statt Quantität
Nicht „mehr Futter“ hält im Winter warm, sondern eine ausgewogene Ernährung und liebevolle Bewegung.
Weniger ist manchmal mehr – vor allem, wenn’s um Gesundheit und Wohlbefinden geht.
Fakt: Die meisten Haustiere brauchen im Winter keine zusätzliche Futtermenge.
Aber sie freuen sich über Aufmerksamkeit, gutes Futter und gemeinsame Zeit – das wärmt sowieso am meisten.
