Portrait Autor Sonja Tretter  

Autor: Sonja Tretter
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Bierhefe wird für Tiere und Menschen eine positive Wirkung auf die Gesundheit zugeschrieben. Sie soll gut für Haut, Haare und Fell sein, das Immunsystem stärken, zu einem ausgeglichenen Stoffwechsel beitragen und noch vieles mehr.

Vielleicht fragst du dich jetzt: Was ist diese Bierhefe denn eigentlich? In diesem Beitrag erfährst du unter anderem, wieso das hochgelobte Wundermittel eigentlich ein Abfallprodukt ist und was Bierhefe so viel gesünder macht als Backhefe.


Was ist Bierhefe?

Bottiche in Brauerei
In solchen Bottichen ist Bierhefe üblicherweise vorhanden. Wir erklären dir, was der Grund dafür ist. (Bildquelle: Pixabay)


Bierhefe besteht wie alle Hefearten aus vielen einzelnen Hefepilzen. Hefepilze sind einzellige Pilze, die sich vor allem durch Sprossung oder Teilung vermehren und so klein sind, dass sie mit dem bloßen Auge für uns nicht sichtbar sind.

Bierhefe ist, wie der Name schon vermuten lässt, ein Produkt, das speziell bei der Herstellung von Bier verwendet wird. Die Bierhefe sorgt für die Gärung von Hopfen und Gerste, bei der aus Malzzucker Alkohol und Kohlensäure entstehen. Deshalb zählt die Hefe seit jeher zu den wichtigsten Bestandteilen von Bier. Während früher die zur Gärung verwendete Bierhefe im fertigen Getränk blieb, wird sie heute am Ende des Herstellungsprozesses aus dem Bier gefiltert, da das die Haltbarkeit des Biers verlängert. Somit ist Bierhefe eigentlich ein Abfallprodukt aus der Bierproduktion.

Unter- und obergärige Bierhefe

Bierhefe selbst lässt sich nochmals in 2 Arten unterteilen: es gibt untergärige Bierhefe (Saccharomyces carlsbergensis), die bei der Herstellung von untergärigen Bieren wie Pils oder Lagerbier Anwendung findet. Daneben gibt es die obergärige Bierhefe (Saccharomyces cerevisiae). Sie ist für die Gärung bei Ale, Weizenbier, Kölsch und anderen obergärigen Biere verantwortlich.

Einen entscheidenden Unterschied zeigt hier schon der Name auf: während obergärige Bierhefe beim Brauvorgang oben auf der Flüssigkeit schwimmt, sinkt untergärige Bierhefe auf den Boden ab. Einen weiteren Unterschied stellt die Gärtemperatur dar. Obergärige Bierhefe gärt bei warmen Gradzahlen während untergärige Bierhefe kühle Temperaturen benötigt.
Übrigens: früher konnten aus diesem Grund untergärige Biere nur in sehr kalten Wintern gebraut werden, deshalb waren obergärige Biere sehr viel verbreiteter.

Für ihre positive gesundheitliche Wirkung ist vor allem die untergärige Bierhefe bekannt.

Wie entsteht Bierhefe?

Üblicherweise wird Bierhefe im industriellen Rahmen oder von Brauereien selbst hergestellt. Dazu wird Reinzuchthefe aus dem Labor weiter gezüchtet, sodass sie sich vermehrt und eine Hefepilzkultur entsteht. Durch den Züchtungsvorgang können aus wenigen Milligramm Bierhefe mehrere Tonnen entstehen. Dieser Prozess dauert nur etwa 10-12 Tage.

Bei der Vermehrung der Hefe muss alles steril ablaufen. Eine Kontamination durch andere Hefepilze, die zum Beispiel in der Luft enthalten sind oder sich auf der Hautoberfläche befinden, sollte vermieden werden.

Damit die Hefe sich vermehrt und wachsen kann, muss sie regelmäßig gefüttert werden. Dazu wird eine Lösung aus Wasser und Zucker verwendet.

Die Geschichte der Bierhefe

Bierhefe wird bereits seit vielen tausenden Jahren angewandt. Bereits im Volk der Sumerer, im alten Ägypten, bei den Galliern und später in mittelalterlichen Klöstern wurde der nährstoffreiche Bierhefesatz im Bier mitgetrunken oder separat als Medizin verabreicht. Auch für schöne Haut fand sie schon sehr früh Anwendung.

Zu dieser Zeit war jedoch weder bekannt, was Hefepilze sind, wie sie bei der Gärung wirken oder woher die heilende Wirkung kommt. Erst durch Louis Pasteur wurde 1859 die Hefe als Auslöser von Gärungen bestätigt und die zugrundeliegenden Vorgänge bei Gärungsprozessen wurden bekannt.

Im Jahr 1883 züchtete Emil Christian Hansen erstmals eine reine Bierhefekultur. Ohne diesen Schritt wäre die Herstellung von unter- und obergärigen Bieren, wie wir sie heute kennen, nicht möglich.

Der Unterschied zwischen Bier- und Backhefe

Hefeteig mit Nudelholz
Backhefe und Bierhefe unterscheiden sich in einigen Aspekten. Wir erklären, welche das sind. (Bildquelle: Pixabay)

 
Backhefen sind aktive, lebende Hefen, weshalb sie zum Backen verwendet werden können, um dort den Teig aufzulockern. Diese Art der Hefe kennst du sicherlich in Form von Hefewürfeln oder Trockenhefe aus dem Supermarkt. Damit der Körper die in Hefepilzen enthaltenen Vitamine und Nährstoffe gut aufnehmen kann, müssen zuerst die Zellwände der Hefepilze entfernt oder deren Durchlässigkeit erhöht werden. Weil das bei der Backhefe jedoch nicht der Fall ist und die Zellwände der Backhefe auch vom Körper nicht durchbrochen werden können, ist die Backhefe als Vitamin- und Nährstofflieferant wenig brauchbar. Sie hat allein eine probiotische Wirkung und sorgt für eine gesunde Darmflora.

Bierhefe ist im Vergleich zur Backhefe abgetötet und inaktiv, weshalb sie üblicherweise auch keine Anwendung beim Backen findet. Da bei der Bierhefe aber die Zellwände durch den Brauvorgang bereits aufgebrochen sind, kann der Körper die enthaltenen Nährstoffe und Vitamine aufnehmen und verwerten, was Bierhefe als Nahrungs- und Futterergänzungsmittel so gesund und beliebt macht.

Fazit

Bierhefe wird aus Reinzuchthefe unter Laborbedingungen gezüchtet und findet dann üblicherweise in der Gärung und beim Bierbrauen ihren Einsatz. Am Ende wird sie üblicherweise wieder aus dem Bier gefiltert. Dieses entstehende Abfallprodukt ist jedoch keinesfalls wertlos: durch die bei der Bierhefe im Vergleich zur Backhefe aufgebrochenen Zellwände ist die Bierhefe ein optimales Nahrungs- und Futterergänzungsmittel, das den Körper mit zahlreichen Vitaminen versorgt.

Wusstest du, dass Bierhefe zu denjenigen Lebensmitteln gehört, die von Natur aus das meiste Vitamin B12 enthalten? Hier erfährst du noch mehr über die wichtigsten Vitamine und Inhaltsstoffe von Bierhefe.

Unsere flüssige Wolfsbacher Natur Bio Bierhefe für Hunde und Katzen kommt übrigens aus der Nähe der Bierhochburg München im Süden Deutschlands. Dort werden in kontrolliert biologischem Anbau Gerste, Hopfen und das Getreide für Malz angebaut und schließlich auch dort zu Bierhefe verarbeitet. Der Bio-Bierwürze aus reinem Malz wird Bierhefe zugefügt, die dann nach dem ersten Gärdurchgang wieder entnommen wird. So entsteht unsere flüssige Bierhefe.

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März 28, 2023 — Sonja Tretter

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